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Story Notes:

Dies ist eine erotische Geschichte, die sich an mündige Erwachsene mit Makro- und Vorarephilie wendet. Sie beinhaltet Darstellungen von physischer und psychischer Gewalt, die für manche Personen verstörend sein könnten. Minderjährige und Personen, die mit solchen Darstellungen Schwierigkeiten haben, werden daher ausdrücklich gebeten, diese Geschichte nicht zu lesen. Ferner ist diese Geschichte reine Fiktion und alle erotisch dargestellten Charaktere sind mindestens 18 Jahre alt.

Qualitätssicherung

Mit einem leisen, aber genervten Seufzen zog Lars seine Krawatte zurecht und sah flüchtig aus dem Fenster des Konferenzraumes, in dem er und eine ganze Reihe von anderen Abteilungsleitern des Consulting-Unternehmens Reinhold & Becker gerade von Herrn Gruber, einem gedrungenen älteren Herren aus dem oberen Management und mit dem Gesicht einer Bulldogge, eine Standpauke bekamen, wie er sie seit der Schulzeit nicht mehr gehört hatte. Herr Gruber hatte zwar den Ruf, jähzornig zu sein, aber diesmal schien er wirklich genuin wütend zu sein, und selbst Lars‘ Vorgesetzter, der sonst sehr entspannte Herr Neumann, blickte ziemlich zerknirscht und ernsthaft in die Runde. Lars hatte Glück, dass sein Chef dabei war, denn zunächst hatte es so gewirkt, als ob Gruber sich auf ihn persönlich einschießen wollte, ehe Herr Neumann dazwischen gegangen war und die Verantwortung etwas gleichmäßiger verteilt hatte.

Lars wusste, dass schon die letzten Quartalszahlen der Firma eher durchwachsen gewesen waren, und nun gab es auch noch Engpässe im Logistiksystem von Vortex, zu dessen Optimierung seine und die anderen im Raum vertretenen Abteilungen vor einigen Monaten abgestellt worden waren. Nicht nur, dass Vortex einer der größten Kunden des Unternehmens war, viele von Lars‘ Vorgesetzten waren offenbar auch privat gut mit hohen Tieren des Konzerns vernetzt und irgendwie war es nun dazu gekommen, dass die unteren Abteilungsleiter und ihre ‚schlechte Beratung‘ an der Misere angeblich Schuld waren. Zwar war Lars der Ansicht, dass die Sache etwas komplizierter war als das, aber mit Blick auf Grubers hochroten Kopf und sein Geschimpfe beschloss er, es für sich zu behalten – sollte er sich halt abreagieren. Es war schon spät am Donnerstagnachmittag und er hatte keine Lust, kurz vor dem Wochenende noch eine Diskussion mit dem Kerl anzufangen.

Als Gruber sich nach einer weiteren Viertelstunde endlich ausgeschrien hatte und aus dem Raum gestapft war, erhoben sich auch Lars und die Anderen und machten sich bereits daran, mit gebeugten Häuptern aus der Tür zu gehen. Doch Neumann, der gerade eine Nachricht auf seinem Handy empfangen hatte, deutete ihnen, noch einmal einen Augenblick drinnen zu bleiben, während er kurz eine Antwort tippte. Als diese abgeschickt war, schloss er kurz noch einmal die Tür zum Konferenzraum und machte eine ausladende Handbewegung.

„Meine Herren, ich weiß – das war jetzt nicht angenehm, und Sie möchten heute auch noch mal Feierabend machen, aber ich habe mich gerade noch einmal mit Frau Thiele von Vortex besprochen, und sie hatte eine Idee, wie wir diese Sache im Interesse beider Seiten aus der Welt schaffen können. Sie schickt jemanden vorbei, um die Details zu klären...“ Er blickte kurz auf die Uhr über der Tür, die etwa halb sechs am Abend zeigte und dachte einen Augenblick nach. „Wenn Sie um 18 Uhr wieder hier sein könnten?“

Ein verwundertes Murmeln ging durch die Gruppe, während Herr Neumann den Konferenzraum verließ und in sein Büro am Ende des Ganges ging.

„Hast du ne Ahnung, was er damit meinen könnte?“ Fragte Andreas, ein eher dürrer Typ mit einer dicken Brille, der die Abteilung unmittelbar neben der von Lars leitete.

Der zuckte nur mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich hoffe nur, dass das jetzt nicht wieder nur Gelaber ist. Reicht mir langsam für heute.“

„Du sagst es.“ Sagte Andreas zustimmend und schloss sich dann einer kleineren Gruppe von Mitarbeitern an, die gerade aus dem Raum ging.

Lars zog noch einmal seine Krawatte zurecht und ging dann ebenfalls hinaus in den Korridor. Während er sich an kleineren Gruppen seiner Kollegen vorbeischob, die sich besonders um die Sitzbänke auf den Fluren – und jetzt im beginnenden Sommer vor allem auch um die Wasserspender – konzentrierten, prüfte er noch schnell die E-Mails, die während der Besprechung in seinem Postfach gelandet waren. Allerdings war nichts wirklich Wichtiges darunter, sodass er das Handy bald wieder in seine Tasche steckte und dann mit einem gestressten Gesichtsausdruck durch noch eine Glastür in das Großraumbüro seiner Abteilung trat.

Bis auf ein paar seiner fleißigsten Mitarbeiter waren inzwischen fast alle nach Hause gegangen, sodass das Büro sogar noch etwas kahler und deprimierender wirkte als sonst – die angeblich moderne Innenausstattung, mit der das Gebäude nach der letzten Asbestsanierung ausgestattet worden war, tat ihr Übriges. Lars nickte den verbliebenen Mitarbeitern kurz zu und verschwand dann in seinem Büro, das durch eine Glaswand vom übrigen Bereich getrennt war. Mit einem lauten Seufzen ließ er sich in seinen Sessel fallen und atmete einige Augenblicke durch, ehe er sich daran machte, ein paar der Emails zu beantworten.

Die halbe Stunde, die Herr Neumann ihnen gegeben hatte, ging so recht schnell vorüber und am Ende musste Lars sich sogar ein wenig beeilen, damit er um Punkt 18 Uhr wieder im Konferenzsaal war. Seine übrigen Kollegen hatten schon allesamt Platz genommen, sodass Lars leise die Tür wieder hinter sich schloss und an seinen Sitz zurückkehrte, wo er noch ein paar Worte mit Andreas wechselte.

Dieser hatte in der Zwischenzeit versucht, etwas über diese Lösung herauszufinden, von der ihr Chef gesprochen hatte, allerdings ohne Erfolg. Mehrere Minuten verstrichen, und je länger sie dort saßen, desto unruhiger wurden die versammelten Unternehmensberater. Mehr als eine Viertelstunde ging vorüber, und der Konferenzraum füllte sich zunehmend mit dem Gemurmel von mehr als einem halben Dutzend nervösen Gesprächen.

„Was dauert denn da so lange?“ Fragte Andreas sichtlich besorgt. Lars wusste es auch nicht.

Schließlich öffnete sich nach einigen weiteren Minuten plötzlich die Tür, doch noch ehe Lars von seinem Gespräch mit Andreas aufblicken konnte, wurde er auf einmal von einem überwältigenden Schmerz erfasst und von einem gleißenden weißen Licht geblendet. Nur vage konnte er noch erkennen, wie eine dunkle Gestalt durch die Tür trat, dann verhallten die Stimmen um ihn herum und er verlor das Bewusstsein.

***

Nachdenklich runzelte Sabrina die Stirn, während sie sich langsam, aber stetig durch den Papierkram arbeitete, der sich über die letzten paar Tage auf ihrem Schreibtisch angesammelt hatte. Eigentlich war sie eine sehr ordentliche Sekretärin, die für jedes noch so obskure Dokument eigene Schubladen und Ordner hatte, die normalerweise sauber in dem großen Regal neben ihrem Schreibtisch aufgereiht waren. Doch durch die Neuaufsetzung der Consulting-Verträge mit Reinhold & Becker fiel in letzter Zeit mehr Arbeit an, als selbst sie bewältigen konnte. Nachdem sie die Formulierungen wiederholt im Kopf durchgegangen war, strich sie schließlich mit einem Anflug von Selbstmitleid und einem müden Seufzen einen Absatz durch, der wohl von der Rechtsabteilung neu formuliert werden müsste. Dann schrieb sie für ihre Chefin, Frau Thiele, eine kurze Anmerkung dazu, ehe sie das Dokument abheftete und sich umgehend das nächste Vertragswerk zu Gemüte führte.

Eigentlich mochte sie es, für das Management von Vortex zu arbeiten. Nicht nur, weil sie selbst immer wieder gerne als Kundin dorthin ging, sondern auch, weil zumindest in diesem Bereich die Gehälter ziemlich gut waren und es faire, flexible Arbeitszeiten gab. In den Filialen selbst sah das natürlich anders aus, aber das war auch ein ganz anderer Bereich, selbst wenn die Leute dort für dieselbe Firma arbeiteten wie sie.

Nur in den letzten zwei Wochen gab es wegen dieser vielen Probleme mit dem Consulting-Unternehmen ausgesprochen viel zu tun und Sabrina hatte bereits einige Überstunden eingelegt. Zwar war sie dazu nicht direkt verpflichtet, aber da sie den Job erst seit einigen Monaten hatte, wollte sie keinen schlechten Eindruck machen – und wenn sie ehrlich mit sich war, mochte sie es hier ja auch. Ihr Büro im Vorzimmer von Frau Thiele war modern, lichtdurchflutet und hatte eine wunderbare Aussicht auf die Skyline der Innenstadt, und die Kollegen waren insgesamt ziemlich nett. Die paar Idioten, die gerade jetzt im Sommer wieder meinten, schlüpfrige Bemerkungen machen zu dürfen, wenn sie sich wie heute mal freizügiger kleidete, gab es hier zwar auch, aber das war wirklich nichts, womit sie nicht fertig wurde. Immerhin musste sie sich hier, wo sie für eine Frau arbeitete, nicht vorwerfen lassen, dass sie nur wegen ihres Aussehens und nicht wegen ihrer Fähigkeiten eingestellt worden war. Das war bei ihrer letzten Stelle teils ein echtes Problem gewesen, und es war schön, hier nun einmal zeigen zu können, dass sie sowohl attraktiv als auch kompetent war.

Sabrina seufzte wieder, als sie merkte, wie ihre Gedanken abschweiften, lehnte sich zurück in ihren Bürostuhl und nahm einen tiefen Schluck aus dem Glas Wasser, das neben ihr auf dem Schreibtisch stand. Mit einem Blick auf die Uhr stellte sie zu ihrer Überraschung fest, dass es schon nach 12 Uhr mittags war. Nur noch ein paar Stunden, dann hätte sie endlich Wochenende. Ein leises Knurren aus ihrem Magen erinnerte sie allerdings daran, dass sie langsam zu Mittag essen sollte. Sabrina hatte mit ihrer Chefin zwar ausgemacht, angesichts der derzeitigen Arbeitsbelastung keine ganze Mittagspause zu nehmen, aber sie würde sich wohl zumindest gleich in der Kantine ein Brötchen oder so holen. Das war zwar nicht viel, aber heute Abend wollte sie ja mit ihrem Freund Alexander Sushi essen und ins Kino gehen – bis dahin würde sie es auch noch irgendwie durchhalten.

Gerade, als sie in ihrer Handtasche nach ihrem Portemonnaie suchen wollte, öffnete sich die Tür zu dem Büro hinter ihr und Frau Thiele, eine etwas ernst dreinblickende, aber attraktive Frau mittleren Alters trat herein und steuerte auf Sabrina zu.

„Und, wie läuft es, Frau Krämer?“

„Ganz gut, Frau Thiele.“ Sagte die Sekretärin mit etwas übertriebenem Optimismus und Elan in der Stimme. Dann blickte sie auf den Kalender, der auf dem Bildschirm ihres Computers geöffnet war. „Sie sind jetzt erstmal weg?“

„Ja, genau. Auswärtiger Termin.“ Erwiderte ihre Chefin geistesabwesend und blickte auf ihre Armbanduhr. „Sagen Sie, haben Sie sich denn schon etwas zum Mittagessen geholt?“

„Nein, aber ich wollte gerade…“

„Gut. Da sie ja schon netterweise auf ihre Mittagspause verzichten, dachte ich mir, dass ich Ihnen was frisch aus der Verarbeitung hochbringen lasse. Auf Kosten der Firma natürlich.“

„Ich…äh… Das ist doch nicht nötig…“

Frau Thiele lächelte freundlich. „Ich bestehe darauf. Sie machen in der letzten Zeit schon so viel zusätzliche Arbeit, da ist das das Mindeste, was ich tun kann.“

„Danke schön.“ Antwortete Sabrina mit einem Lächeln. „Das ist wirklich sehr freundlich.“

„Gegen 15 Uhr bin ich dann voraussichtlich wieder da. Ich gebe auf dem Weg nach draußen Bescheid, dass Ihnen bitte was hochgebracht wird.“ Sagte Frau Thiele und winkte flüchtig, ehe sie in den Flur hinausging.

Sabrina lächelte ihr noch einmal dankend zu, während ihre Chefin die Tür hinter sich schloss. Dann beugte sie sich mit neuer Motivation wieder über die Dokumente auf ihrem Schreibtisch und leckte sich erwartungsvoll die Lippen. Beinahe zeitgleich drang aus ihrem Magen wieder ein hungriges Grollen. Zum Glück war ihre Chefin eben aus der Tür gegangen – sonst, so dachte Sabrina sich, wäre das etwas peinlich gewesen. Heute wurde sie ja richtig verwöhnt. Erst bekam sie auf der Arbeit etwas von Vortex spendiert, und heute Abend wollte Alex sie zum Essen einladen. Aber mit ihrer harten Arbeit in der letzten Zeit hatte sie sich das verdient.

***

Nur schleppend kam Lars wieder zu sich. Zunächst nahm er wieder einfach ein grelles Licht und ein monotones Fiepen wahr, und sein gesamter Körper fühlte sich an, als wäre er in eine Müllpresse gesteckt worden. Erst nach einigen Momenten ließ das Fiepen schließlich nach und er konnte vor dem hellweißen Hintergrund nun auch vage Konturen erkennen. Mühsam setzte er sich auf, wobei es ihm gelang, sich an eine Art Wand zu lehnen.

Langsam wurde ihm klar, dass er nicht mehr im Konferenzraum war. Die Wand hinter ihm schien nur aus einem sehr stabilen Plastik zu sein, das leicht nachgab, wenn er sich dagegen lehnte. Während er forschend um sich herumtastete, spürte er, dass diese Wände ihn zu allen Seiten hin umgaben und dass der seltsame Raum, in dem er sich befand, wahrscheinlich keine zwei Quadratmeter umfasste. Eigentlich war es gar kein Raum, eher eine Parzelle…

Plötzlich spürte Lars, wie kalte Todesangst in ihm Aufstieg, noch bevor die kognitiven Prozesse in seinem Gehirn zu der gleichen Schlussfolgerung gekommen waren, die sein Instinkt offenbar bereits erreicht hatte. Panisch blickte er an seinem schmerzenden Körper hinunter, und obwohl er nach wie vor nur verschwommen sehen konnte, erkannte er, dass er nicht mehr seinen Anzug, sondern einen Overall trug, der etwas an Gefängniskleidung erinnerte.

Lars hatte in den letzten Monaten genug mit Vortex zusammengearbeitet, um genau zu wissen, was das bedeutete. Schwer atmend drehte er sich langsam zur Seite und blickte auf die einzige transparente Wand seines Gefängnisses, die in gewisser Weise das Fenster zur Außenwelt darstellte. Fast hätte er sich gewünscht, dass sein Sehvermögen in den letzten Augenblicken nicht langsam zurückgekehrt wäre, denn der Anblick, der sich ihm bot, bestätigte endgültig seine schlimmsten Befürchtungen.

Auf dem Fenster prangte, wenn auch aus seiner Sicht spiegelverkehrt, der stilisierte Strudel des Vortex-Logos, ehe unmittelbar dahinter der Boden, auf dem Lars saß, abrupt endete und die Sicht freigab auf eine riesige, tiefe Schlucht, die für seine Verhältnisse mindestens hundert Meter tief und breit sein musste. Was an dem Abgrund allerdings besonders seltsam erschien, war, dass sowohl der Grund als auch die gegenüberliegende Wand völlig glatt und mit riesigen Kacheln überzogen waren.

Dies, so wusste Lars sofort, lag einfach daran, dass es keine Schlucht war, sondern ein gekachelter Korridor irgendwo im Keller der örtlichen Vortex-Firmenzentrale. Er schien lediglich so groß wie eine Schlucht, weil sowohl Lars als auch all die anderen Menschen, die er nun schemenhaft durch die drei übrigen, halbtransparenten Wände seines Gefängnisses erkennen konnte, auf ein Hundertstel ihrer ursprünglichen Größe geschrumpft worden waren. Sie waren nun keine Menschen mehr, sondern das Produkt, für das Vortex so berühmt war und welches es zu einer der beliebtesten und größten Fastfood-Ketten der Welt gemacht hatte. Sie waren Nahrungsmittel, und die Overalls, in denen alle steckten, bestanden aus einem leicht verdaulichen Synthetik-Stoff, der angeblich ihren Geschmack hervorhob.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Geschrumpften in der ähnlich einer Pralinenschachtel aufgebauten Box wusste Lars jedoch nicht nur um seine ungefähre Situation, er war sich auch darüber im Bilde, wo er sich befand. Er hatte während seiner Consulting-Tätigkeit eine Führung durch die Einrichtung mitgemacht und mit seiner Beratung sogar direkt zur Optimierung der Lieferketten beigetragen – bis es jedenfalls zu den Engpässen gekommen war, für die man nun offenbar ihn verantwortlich machte und wegen der seine eigene Firma ihn an Vortex ausgeliefert hatte. Sterile Korridore wie dieser stellten den sogenannten Post-Processing-Bereich dar, in dem die Boxen mit frisch geschrumpften und verpackten Menschen in große Essenswägen geklemmt und anschließend in die Lieferwägen geladen wurden, die sie auf die umliegenden Filialen in der Region verteilten. Lars war sich der morbiden Ironie seiner Situation sehr bewusst: Er hatte selbst beratend zur Optimierung eines Systems beigetragen, dass ihn nun einem unwürdigen Ende im Magen eines anderen Menschen zuführen würde, wenn er nicht bald einen Weg aus dieser Situation fand.

Doch anders als viele seiner Schicksalsgenossen in den anderen Parzellen, aus denen er gedämpftes Schreien, Hämmern und Klopfen hörte, während diese versuchten, einen Kontakt zu ihren Nachbarn herzustellen oder sich gewaltsam aus ihrer Lage zu befreien, hatte Lars die Statistiken selbst gesehen. Bis auf die kleinen Luftlöcher in der Plastikfolie, die sozusagen das ‚Dach‘ der Box darstellte, waren die Parzellen absolut dicht. Es kam ausgesprochen selten vor, dass Kunden in ihren Boxen auch nur eine Parzelle leer vorfanden; Flucht war so gut wie ausgeschlossen. Die beste Chance würde sich wahrscheinlich erst ergeben, wenn die Plastikfolie vom Kunden selbst entfernt wurde und der- oder diejenige sich daran machte, die Geschrumpften in der Box zu verspeisen. Lars konnte nur darauf bauen, dass er nicht als einer der ersten dran sein würde – dann würde es ihm vielleicht gelingen, sich über die Außenwand zu hieven und davonzurennen, ehe er bemerkt wurde.

Er war selbst davon überrascht, wie sehr es ihm gelang, trotz seiner Angst, die ihm geradezu den Brustkorb zuzuschnüren schien und das Atmen deutlich erschwerte, doch irgendwie einen kühlen Kopf zu bewahren und methodisch an seine Situation heranzugehen. Natürlich war das eine seiner Stärken und hatte ihn in seinem Beruf immer weitergebracht, dennoch wunderte er sich etwas darüber. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass er die Situation durch seine Vorkenntnisse ein Stück weit besser interpretieren konnte als seine panischen Mitgefangenen in den anderen Parzellen. Aber möglicherweise stand er einfach unter Schock und es war emotional noch nicht zu ihm durchgedrungen, dass er in größter Gefahr schwebte.

Nach einer etwas genaueren Betrachtung seiner Umgebung durch die Fensterseite und die Plastikfolie über sich stellte Lars allerdings fest, dass die Box, in der er sich befand, offenbar die einzige in diesem Essenswagen war. Dieser stand dazu noch etwas abseits von den übrigen Wägen, die allesamt von oben bis unten mit Boxen vollgepackt waren und offensichtlich auf den Abtransport warteten. Lars erschauerte bei dem Gedanken, wie viele Geschrumpfte in derselben Situation wie er selbst sich allein in diesem Flur befinden mussten. Morgen um diese Zeit würden viele von ihnen nichts anderes mehr sein als Nährstoffe in unterschiedlichen Stadien der Verdauung, irgendwo in den Körpern von Vortex-Kunden.

Lars merkte, wie bei dem Gedanken daran, bald von einem riesigen, fremden Menschen aufgegessen zu werden, die Todesangst wieder in ihm hochkroch und seine Gedanken zu vernebeln drohte. Schnell wandte er seinen Blick wieder von den anderen Essenswägen ab und sah nach oben durch die Plastikfolie, um einen Hinweis auf irgendetwas zu finden, was ihm helfen konnte. In einiger Höhe konnte er eine überdimensionale Haftnotiz erkennen, die auf den Rahmen des Wagens geklebt war und auf dem jemand handschriftlich etwas vermerkt hatte. War dies ein Hinweis darauf, warum seine Box als einzige in diesem Wagen steckte?

Doch noch während er sich darum bemühte, die Buchstaben, die aus diesem steilen Winkel sowieso kaum lesbar waren, zu entziffern, hörte er plötzlich laute Stimmen, die eindeutig von außerhalb der Box kamen. Noch während er sich umdrehte, um in den kahlen Flur zu blicken und den Ursprung der Geräusche auszumachen, wurde seine gesamte Welt von einem plötzlichen Donnern erschüttert, das ihn fast von den Füßen riss. Kurz darauf folgten mehrere weitere Beben, die bei jedem Mal immer ein bisschen stärker wurden und es ihm schließlich unmöglich machten, aufrecht stehen zu bleiben. Dann plötzlich warf sich ein riesiger, dunkler Schatten über die Box und Lars sah, wie sich eine gigantische, schwarze Wand vor das Fenster seiner Parzelle schob und umgehend sein gesamtes Sichtfeld blockierte.

Schwer atmend blickte er nach oben, und als er seinen Kopf bereits so weit nach hinten gelegt hatte, wie es nur irgendwie möglich war, begriff er, dass die schwarze Wand nichts weiter war als das schwarze Hemd eines Vortex-Mitarbeiters, der sich gerade vor den Essenswagen mit seiner Box gestellt hatte und nun einen forschenden Blick auf die Notiz warf. Einige Momente herrschte völlig Stille, dann griff der riesige Mann nach dem gelben Zettel, zerknüllte ihn beiläufig und warf ihn schwungvoll in einen Eimer neben dem Wagen, ehe er mit seinen titanischen Händen nach der Box griff, sie mit einem metallischen Klacken aus ihrer Halterung löste und auf ein Tablett mit einer Schale Salat hob.

Selbst durch die Trennwände konnte Lars den Aufschrei vernehmen, der nun durch die Box ging, als der riesige Mitarbeiter sie nach oben hob und dabei die Geschrumpften in den einzelnen Parzellen hin und her geworfen wurden. Auch Lars fiel plötzlich nach hinten und prallte unsanft gegen die Wand zur Parzelle hinter ihm, ehe der riesige Vortex-Mitarbeiter die Box etwas ausebnete und er mit dem Gesicht voran auf den kalten Plastikboden seines Gefängnisses klatschte. Wild zitternd versuchte er, sich irgendwie aufzurichten, doch die mächtigen, rhythmischen Schwingungen der Schritte des Riesen und die plötzliche Schwäche seiner eigenen Muskeln machten dies vollkommen unmöglich. Erst nach einigen weiteren Augenblicken des Auf- und Abschaukelns, die sich ein wenig anfühlten wie in einem Flugzeug, das durch heftige Turbulenzen flog, beruhigten sich die Bewegungen etwas, sodass es Lars zumindest gelang, sich keuchend auf den Rücken zu drehen und durch die Folie über ihm nach draußen zu blicken. Der Mitarbeiter war in einen Aufzug gestiegen, wo er nun die Tasten neben der Tür betätigte und das Stockwerk auswählte, in das die Fahrt gehen sollte. Mit einem rollenden Geräusch schlossen sich die dicken Schiebetüren des Aufzuges, ehe schließlich ein leichter Ruck durch die ganze Box ging, als der Fahrstuhl sich in Bewegung setzte.

Während der Aufzug, begleitet von unpassend entspannter Fahrstuhlmusik, nach oben fuhr, musterte Lars den riesigen Menschen, der sich über der Plastikabdeckung seines Gefängnisses erhob. Der Mann war noch ziemlich jung, mit südländischem Teint und einem betont lässigen, gelangweilten Gesichtsausdruck, wie man ihn oft bei jungen Männern vorfand, die auf die Unsicherheiten des Erwachsenwerdens mit gewollter Gleichgültigkeit reagierten. Wahrscheinlich war er ein Schüler oder Student, der sich hier in einem Nebenjob ein bisschen was dazuverdiente. Normalerweise hätte Lars jemanden wie ihn schlicht und ergreifend ignoriert, doch nun konnte er sich nur angstvoll fragen, wohin ihn dieser junge Mann brachte. Langsam dämmerte ihm bereits, dass seine Box wahrscheinlich deswegen getrennt von den anderen abgestellt worden war, weil Vortex ihn und die anderen – er war sich fast sicher, dass seine Kollegen sich in den Parzellen um ihn herum befanden – gezielt beseitigen lassen wollte. Auf dem freien Markt konnte man sich wohl nicht hundertprozentig sicher sein, dass sie auch im Magen eines Kunden enden würden. Lars erinnerte sich an einen ‚humoristischen‘ Fernsehbeitrag, in dem davon berichtet worden war, wie eine Anti-Vortex-Aktivistin einmal eine Box gekauft und bei sich zu Hause versteckt hatte, um die Geschrumpften darin zu retten – nur um am Folgetag bei der Rückkehr von der Arbeit feststellen zu müssen, dass ihre arglose Freundin, die von ihren bizarren Ansichten nichts wusste, die Box gefunden und vollständig aufgegessen hatte. Aber auf solche ‚glücklichen Zufälle‘ wollte man sich bei Vortex in diesem Fall anscheinend nicht verlassen müssen.

Ein fröhliches Klingeln ertönte, als der Aufzug sein Ziel erreichte, gefolgt von einem Ruck und dem Geräusch der sich öffnenden Türen. Fast instinktiv rollte Lars sich auf die Seite und blickte nach vorne durch das Fenster, wo sich gerade die Schiebetür des Fahrstuhls zur Seite schob und den Blick auf einen langen Korridor freigab. Während der Vortex-Mitarbeiter sich wieder in Bewegung setzte, stellte Lars mit Schrecken fest, dass er auch diesen Ort bereits kannte. Sowohl nach rechts als auch nach links war der Gang von Glaswänden begrenzt, durch die man in saubere, moderne Großraumbüros blicken konnte, in denen Dutzende von riesigen Menschen herumliefen, sich miteinander unterhielten oder mit konzentrierter Miene ihrer Arbeit nachgingen. Von nun an konnte Lars den Weg des riesigen Mannes, der seine Box transportierte, geradezu vorausahnen. Nach einigen Augenblicken bog er nach rechts in eines der Großraumbüros ab und lief dann an einigen Schreibtischen vorbei zu einem Einzelbüro am anderen Ende des Raumes, wo er vor der eleganten Holztür stehen blieb und kurz anklopfte. Während aus dem Zimmer eine gedämpfte Stimme den Mitarbeiter hereinrief und dieser die Tür öffnete, konnte Lars einen Blick auf das Schild erhaschen, und obwohl er im Grunde bereits wusste, wohin die Reise ging, sah er in diesem Augenblick nun all seine Befürchtungen auf schlimmste Weise bestätigt:

Raum 808, A. Thiele, Qualitätssicherung / S. Krämer, Sekretariat.

***

„Herein.“ Rief Sabrina etwas geistesabwesend, während sie nun schon zum dritten Mal eine besonders irritierend formulierte Passage des Dokumentes auf ihrem Tisch leise vor sich hin las und ihre Stirn langsam mit dem Daumen und Zeigefinger ihrer rechten Hand massierte. Zwar hatte sie noch keine Kopfschmerzen, wenn das aber mit dem Juristendeutsch so weiterging, würde sie ihn absehbarer Zeit noch welche bekommen.

„Eine große Box und ein Salat für Frau Krämer?“

Verwundert blickte Sabrina von ihrem Schreibtisch auf und starrte dann etwas konsterniert auf den schwarz uniformierten Mitarbeiter aus dem Logistik-Bereich, der nun in der Tür stand, ehe sie sich daran erinnerte, dass ihre Chefin ihr ja etwas zu essen hochbringen ließ.

„Ah ja, vielen Dank.“ Sagte sie mit einem glücklichen Lächeln und schob dann einige Unterlagen auf ihrem Schreibtisch zur Seite, um Platz für die Box und den Salat zu machen.

Sanft stellte der Mitarbeiter die Box und den Salat auf der freigeräumten Stelle ab, wobei er sich genug Zeit nahm, um einen verstohlenen Blick auf das großzügige Dekolleté der bildhübschen jungen Sekretärin zu werfen, während sie einige Stapel in einem Fach unter ihrem Schreibtisch verstaute. Normalerweise nervte es ihn, dass Fußvolk wie er diese unbequemen schwarzen Uniformen tragen musste, während die Sesselfurzer aus der Verwaltung eine relativ lockere Kleiderordnung hatten, in diesem Augenblick war er mit diesem Arrangement aber ziemlich zufrieden. Sabrina bemerkte den Blick des jungen Mannes zwar, ignorierte ihn aber und bedankte sich mit einem weiteren unschuldigen Lächeln, während dieser sich ein umständliches, etwas dämliches Grinsen abrang und verlegen am Hinterkopf kratzte.

„Bitte schön. Guten Appetit.“ Wünschte er und ging dann mit einem verträumten Blick aus der Tür, wo er Sabrina noch einmal kurz zuwinkte, ehe er sie hinter sich schloss.

Sabrina winkte ihm ebenfalls kurz hinterher und drehte sich dann zu der Box, die der Mitarbeiter gerade auf ihrem Tisch abgestellt hatte. Es war eine recht große Box, wie sie Sabrina sich privat noch nie bestellt hatte. Außerdem hatte Frau Thiele auch noch einen Salat dazu bestellt. Und auch wenn in diesem Moment wieder ein hungriges Knurren aus ihrem Magen drang, fragte Sabrina sich ernsthaft, ob sie so eine große Portion allein überhaupt essen konnte. Frau Thiele war wirklich sehr großzügig. Andererseits würde jetzt, da die Chefin kurz außer Haus war, wahrscheinlich gleich wieder Jenni zum Plaudern vorbeikommen. Beide zusammen würden sie so eine Box schon schaffen. Erwartungsvoll leckte sie sich wieder unbewusst über ihre weichen Lippen, beugte sich über die Box und riss die Plastikfolie ab, ehe sie ihren Blick langsam über die wild herumhüpfenden Geschrumpften in den Parzellen wandern ließ, als sie sich ihren ersten Snack aussuchte.

***

Ein ohrenbetäubendes Kreischen ging durch die Box, als die Riesin mit einem völlig beiläufigen Handgriff die Plastikfolie abzog und ein kühler, bedrohlicher Windzug in die von der Körperwärme der wild um sich schlagenden und tretenden Geschrumpften leicht erwärmten Parzellen wehte. Lars, der es nach dem Absetzen der Box auf dem Tisch geschafft hatte, sich kurz aufzurichten, fiel zitternd auf die Knie und blickte voller Furcht an der gigantischen jungen Frau auf, die sich in diesem Moment über die Box beugte und deren enormer Körper dabei sein gesamtes Sichtfeld ausfüllte. Er kannte sie; ihr Name war Sabrina Krämer und sie war die Sekretärin von Frau Thiele, seiner Ansprechpartnerin bei Vortex und Vorsitzenden der regionalen Qualitätssicherung. In seiner Zeit als Unternehmensberater, die ihm inzwischen fast schon vorkam wie ein früheres Leben, obwohl seitdem keine 24 Stunden vergangen waren, hatte er relativ oft mit ihr telefoniert und sie auch mehrmals persönlich getroffen, wobei er ein paar Mal ungezwungen Smalltalk mit ihr geführt hatte. Sie war eine nette, aber auch ausgesprochen selbstbewusste und durchsetzungsstarke junge Frau und sah dazu noch extrem gut aus. Der Anblick ihrer langen, hellblonden Haare, ihrer durchdringenden blauen Augen sowie das Lächeln ihrer perfekten, strahlend weißen Zähne hatten ihm mehr als einmal einen ansonsten drögen, langweiligen Tag in den Büros von Vortex gerettet. Dazu kam noch ihr Körperbau: Sie hatte Kurven an all den richtigen Stellen; pralle, weiche Brüste und einen wohlgeformten, runden Hintern, war dabei aber keineswegs dick. Nicht in seinen wildesten Träumen hätte Lars sich damals vorstellen können, dass er in diesem Körper eines Tages sein Ende finden könnte, aufgegessen und verdaut von so einer netten jungen Frau.

Dann dämmerte es ihm: Zunächst hatte er befürchtet, dass er und die anderen Frau Thiele persönlich vorgesetzt würden – dieser hatte er noch nie getraut, und er hatte keinen Zweifel daran, dass sie ihn ohne einen weiteren Gedanken aufessen würde, steckte sie doch sowieso höchstwahrscheinlich hinter allem. Doch Frau Krämer, ihre Sekretärin, war seines Erachtens eigentlich ein viel zu guter Mensch, als dass sie ihn einfach so aufessen würde. Wenn es ihm nur irgendwie gelingen könnte, die riesige junge Frau auf sich aufmerksam zu machen und sie sehen würde, wer er eigentlich war, dann würde sie ihm bestimmt helfen.

Aber genau darin lag zugleich die größte Schwierigkeit seines Vorhabens. Noch während er darüber nachdachte, wie genau er diese gigantische Frau dazu bringen konnte, ihn als mehr zu sehen als nur ihr Mittagessen, griffen ihre gepflegten Finger elegant in die Parzelle unmittelbar neben ihm und hoben einen wild um sich schlagenden und um Hilfe brüllenden Mann heraus. In diesem erkannte Lars zu seinem Entsetzen einen seiner Kollegen, einen etwas korpulenten Mann namens Bernd. Dieser schlug wild auf die dezent lackierten Fingernägel ein, die ihn fest umklammert hielten, während er langsam auf das Gesicht der Riesin zugehoben wurde, die sich in diesem Augenblick genüsslich die Lippen leckte und in ihren Bürostuhl zurücklehnte, wobei ihre großen Brüste in ihrem üppigen Ausschnitt leicht wackelten. Fassungslos blickte Lars auf seinen immer panischer um Hilfe schreienden Kollegen, während sich Sabrinas weiche Lippen langsam öffneten und den Blick auf ihre glänzenden, weißen Zähne freigaben. Jenseits dieser sah Lars nur die schwarze Dunkelheit ihrer Mundhöhle, in die sein hilflos um sich schlagender Kollege nun beiläufig hineingeschnippt wurde. Noch einmal hörte er kurz seine völlig verzweifelten Schreie, dann schlossen sich die riesigen Lippen wieder und erstickten das markerschütternde Geräusch jäh. Wie gelähmt starrte Lars auf Sabrinas Mund, während sie einige Momente lang auf dem Geschrumpften herumlutschte, als wäre er eine Art Bonbon. Dann hörte man ein leises, feuchtes Glucksen, begleitet von einer sanften Kontraktion ihrer Halsmuskeln, als sie ihren Snack beiläufig verschluckte.

Wieder ging ein massenhafter Aufschrei durch die Box, gefolgt von einem lauten Poltern, als die Geschrumpften noch frenetischer als zuvor versuchten, aufzuspringen und irgendwie Halt an den Umrandungen ihrer Parzellen zu finden, um sich aus ihren Gefängnissen ziehen zu können. Auch Lars nahm alle Kräfte zusammen und sprang mit dem Mut der Verzweiflung nach dem oberen Rand der Fensterseite seiner Parzelle, verfehlte ihn jedoch um eine Handbreite und fiel unsanft zurück auf den Boden. Während ein stechender Schmerz seine Beine entlang fuhr, blickte er keuchend nach draußen zu der Riesin. Von dieser sah er allerdings nur die Hügel ihrer Brüste und die Steilwand ihres riesigen Bauches, dessen sanfte Konturen sich nur ganz leicht durch ihr enges weißes Top abzeichneten, während er sich unter ihren ruhigen Atemzügen behutsam auf und ab senkte. Lars konnte einfach nicht glauben, dass in genau diesem Moment der arme Bernd irgendwo hinter diesen prallen Brüsten durch die Speiseröhre der riesigen Frau in ihren Magen wanderte, wo er im Laufe der nächsten Stunden lebendigen Leibes verdaut werden würde. Er kannte ihn zwar nicht besonders gut, aber er wusste aus den vereinzelten Gesprächen, die er mit ihm in manch einer Pause geführt hatte, dass er ein weitgereister Mensch gewesen war und viele Jahre im Ausland gelebt hatte. Doch all die Erfahrungen, die er in seinem Leben gemacht hatte, alles, was ihn als Menschen ausgemacht hatte, spielte nun keine Rolle mehr – nun war er nicht mehr als ein Appetithappen im Bauch einer jungen Frau, deren Körper ihn bald absorbieren würde. Und all das, was ihr mächtiger Organismus von ihm nicht verwerten konnte, würde irgendwann morgen in ihrer Toilette landen, wenn sie seine unverdaulichen Überreste ausschied.

Während Sabrina wieder nach der Box griff und noch einen Geschrumpften heraushob, gelang es Lars allmählich, den ersten Schock zu überwinden und sich noch einmal deutlich zu machen, dass er das Schicksal seines Kollegen bald teilen würde, wenn er nicht hier rauskam. Als er sah, wie die riesige Sekretärin auch den nächsten Geschrumpften, einen etwas dürren jungen Mann, der ihm nicht weiter bekannt vorkam, ungerührt in ihren Mund schob, ohne ihn auch nur eines einzigen Blickes zu würdigen, musste er sich eingestehen, dass sein Plan sehr riskant war. Flucht war wahrscheinlich doch die aussichtsreichste Strategie – immerhin war der Schreibtisch der Riesin dermaßen mit Krempel vollgestellt, dass es genug Versteckmöglichkeiten gab. Jetzt musste er nur noch irgendwie aus dieser elenden Parzelle herauskommen.

***

Genüsslich schob Sabrina den zweiten Geschrumpften in ihrem Mund herum und kostete den herzhaften Geschmack aus, der sich über ihre Zunge verteilte. Als sie das erste Mal zu Vortex gegangen war und ihren ersten Geschrumpften gegessen hatte, hatte sie das leichte Zappeln in ihrem Mund noch sehr seltsam gefunden und ihn auch nur mit Mühe hinunterschlucken können. Doch inzwischen fiel es ihr genauso leicht, wie etwa eine Auster auszuschlürfen, und sie dachte sich auch nicht wesentlich mehr dabei. Noch einmal schob sie den winzigen Menschen mit ihrer Zunge in ihrem Mund hin und her, dann ließ sie ihn behutsam in Richtung ihres Rachens rutschen und schluckte ihn genüsslich hinunter.

Als sein Zappeln irgendwo hinter ihren Brüsten verebbte, öffnete sie ihren Salat, spießte ein paar Blätter und gekochte Eierscheiben mit der Gabel auf und führte sie zu ihrem Mund ehe sie sich wieder auf den Entwurf für den neuen Vertrag mit Reinhold & Becker konzentrierte. Beim Überfliegen der aufgelisteten Vertragsparteien fiel ihr auf, dass ihr bisheriger Ansprechpartner gar nicht mehr aufgelistet war. Wie war sein Name gleich gewesen? Lars irgendetwas… Sabrina zuckte mit den Schultern. Vermutlich hatte er als primärer Ansprechpartner den ganzen Ärger für diese Probleme in der Logistik gekriegt. Nachdenklich kaute sie ihren Salat zu Ende, griff wieder in die Box und schob sich noch einen Geschrumpften in den Mund, den sie fast sofort zusammen mit den Resten des Salates hinunterschluckte. Dann erinnerte sich, dass Frau Thiele sich letzte Woche einmal ziemlich verärgert über ihn geäußert hatte und dass angeblich seine Inkompetenz an der ganzen Sache schuld sei. Wenn sie ehrlich mit sich war, fand Sabrina das nicht ganz fair; er hatte auf sie eigentlich immer ganz kompetent und sympathisch gewirkt. Sie seufzte leise und zuckte dann wieder mit den Schultern. Hoffentlich hatte er nicht zu viel Ärger gekriegt. Der arme Kerl.

Für eine Weile arbeitete sie sich weiter konzentriert durch den Vertragstext und fügte hier und da einige Anmerkungen und Fragen für ihre Chefin hinzu, während sie nach und nach ihren gesamten Salat und fast die halbe Box verspeiste. Schließlich schnippte sie eine geschrumpfte Frau in ihren Mund, spülte sie mit dem Rest ihres Wassers hinunter und entließ dann ein zufriedenes, feuchtes Rülpsen, das etwas nach Ei roch. Etwas verlegen hielt sie sich ihre rechte Hand vor den Mund und lief ein bisschen rot an, doch glücklicherweise war sie derzeit ja ganz allein im Büro. Dann streckte sie sich müde, schob kurz ihren BH etwas zurecht und stand auf, um ihr Glas Wasser wieder auffüllen zu gehen. Die Klimaanlage im Büro glich die Sommerhitze draußen zwar gut aus, doch ihr war immer noch etwas warm. Beiläufig hob sie ihr leeres Glas hoch und ging zur Tür, wobei sie ein wenig spüren konnte, wie der Inhalt ihres Magens, bestehend aus Wasser, zerkauten Salatresten und zahlreichen Geschrumpften, mit jedem ihrer Schritte leicht hin und her schwappte. Sie unterdrückte einen weiteren knappen Rülpser, legte kurz prüfend die Hand auf ihren weichen Bauch, um wirklich sicherzugehen, dass ihr Magen sich etwas beruhigt hatte, und ging dann nach draußen.

***

Sowohl vor Angst als auch vor schierer körperlicher Erschöpfung zitternd blickte Lars an der riesigen jungen Frau empor, die im Lauf der letzten Stunde die halbe Box und einen Großteil seiner ehemaligen Kollegen aufgegessen hatte. Es war kaum zu fassen, mit welcher Eleganz und Leichtigkeit ihr enormer Körper, der so viel größer war als sein eigener, sich in diesem Moment in einer einzigen Bewegung erhob und begleitet vom Donnern und den Erschütterungen der Schritte, welche die Riesin tat, auf die Tür des Büros zusteuerte. Kurz blickte Lars ihr nach, wobei er aber aus seiner Sicht lediglich die Kurven ihres gut gebauten Gesäßes sehen konnte, die ihre engen blauen Jeans voll ausfüllten und mit jedem ihrer mächtigen Schritte rhythmisch auf und ab wackelten. Doch was er gestern noch als sexy empfunden hätte, trieb ihm nun Tränen in die Augen, als er daran dachte, dass alles, was er jetzt noch war, morgen um diese Zeit schon vielleicht Teil eben dieser prallen Gesäßbacken sein würde und dass seine unverdaulichen Bestandteile, vermutlich nicht mehr als ein paar Knochen, als Teil von Sabrinas Stuhlgang zwischen eben diesen ausgeschieden werden würden. Und das wäre dann das Ende seines Lebens. An seine Kollegen, die bereits von Sabrina gegessen worden waren und gerade in diesem Moment verdaut wurden, durfte Lars gar nicht erst denken.

Doch noch war nicht alles vorbei. Jetzt, wo die Riesin kurz rausgegangen war, bestand wohl die beste und möglicherweise letzte Chance, seinem drohenden Schicksal als ihr Mittagessen noch zu entgehen. Keuchend blickte Lars nach oben, konzentrierte sich nur noch auf den oberen Rand seiner Parzelle und sprang dann noch einmal mit dem Mut der Verzweiflung in die Luft. Tatsächlich gelang es ihm irgendwie, seine Finger über den Rand zu legen und sich festzuhalten, auch wenn das scharfkantige Plastik dabei tief in seine Handflächen schnitt. Zudem hatte er wegen seiner stark verschwitzten Hände große Schwierigkeiten, nicht einfach wieder abzurutschen, und sein gesamtes Körpergewicht nur aus eigener Kraft nach oben zu ziehen, stellte sich schwieriger dar, als er es sich vorgestellt hatte. Dennoch wusste er, dass wenn er jetzt den Halt verlor, er wohl keine zweite Chance bekommen würde.

In eben diesem Augenblick hörte Lars, wie die Tür zum Büro sich wieder öffnete, als Sabrina und eine weitere junge Frau hineintraten. Erneut erbebte die ganze Welt der Geschrumpften in der Box unter den Schritten der Riesinnen, als diese fröhlich plaudernd im Büro herumgingen und Sabrina sich schließlich lässig auf die Schreibtischkante vor der Box setzte. Dabei wurde Lars von der leichten Erschütterung fast wieder in seine Parzelle zurückgeworfen, doch irgendwie gelang es ihm weiterhin, sich festzuhalten. Trotz der enormen Schmerzen, die es ihm bereitete, zog er sich langsam am Rand der Parzelle hinauf und stützte sich schließlich mühsam mit den Unterarmen auf der scharfen Kante ab. Vor sich sah er nun nichts anderes als Sabrinas riesiges, rundes Gesäß, das sich immer wieder leicht bewegte, wenn die blonde Riesin sich während ihres Gespräches etwas anders positionierte.

***

„In welchen Film geht ihr denn?“ Erkundigte sich Jennifer, Sabrinas Kollegin aus der Vortex-Buchhaltung, die sie gerade am Wasserspender getroffen hatte und die öfters zum Tratschen zu ihr ins Büro kam, wenn Frau Thiele gerade nicht da war.

„Keine Ahnung.“ Erwiderte Sabrina schulterzuckend und trank einen Schluck Wasser aus ihrem frisch aufgefüllten Glas. „Alex ist dran mit Aussuchen. Solange es kein son Horror-Scheiß ist, ist mir eigentlich alles recht.“

Jenni grinste amüsiert. „Wie? Magst du keine Horrorfilme?“

Sabrina verzog das Gesicht. „Ne, gar nicht.“

„Aber wieso?“ Kicherte Jenni ungläubig und griff kurz hinter ihre Kollegin, wo sie routiniert einen Geschrumpften aus der Box fischte. „Ich darf doch, oder?“

„Nur zu. Ich schaff das eh nicht alles.“ Erklärte Sabrina und klopfte sich demonstrativ auf den Bauch. Die Erschütterungen, die sie dabei unwissentlich in ihrem Magen verursachte, warfen Lars‘ Kollegen Bernd von seiner relativ sicheren Position auf einem Berg aus zerkautem Salat, den er im Lauf der letzten Stunde erklommen hatte. Kurz rollte der pummelige Büromitarbeiter einen morastigen Hang aus nassen Salatblättern, Eiern sowie Tomaten und Gurken hinab, dann verschwand er mit einem unwürdigen Blubbern in den Tiefen einer amorphen Suppe aus Wasser und Essensresten. Dort vermischten sich seine langsam zersetzenden Überreste mit denen seiner übrigen Kollegen, die Sabrinas Verdauungssystem bereits jetzt weitgehend in ihre chemischen Bestandteile zerlegt hatte.

„Also.“ Griff Jenni das Gespräch wieder auf, während sie mit einer schwungvollen Handbewegung ihren Snack, einen mehrfach vorbestraften Gewaltverbrecher namens Jörg Strobel, der auf eine Anfrage des Justizministeriums hin von Vortex ebenfalls firmenintern zur besonderen Entsorgung markiert worden war, in ihren Mund warf und ohne größere Umschweife verschluckte. „Was magst du bitte nicht an Horrorfilmen?“

„Ich hasse es einfach, mich zu erschrecken. Weiß nicht, was alle Leute immer damit haben. Alex mag das anscheinend auch.“ Erklärte Sabrina demonstrativ schmollend und drehte sich dann ebenfalls zu der Box auf ihrem Schreibtisch um, um sich noch einen Geschrumpften zu nehmen. Zwar war sie schon ziemlich voll, aber ein paar von den Kleinen würde sie sich noch gönnen, zumal das ja dann bis zum Abend reichen musste.

Dabei fiel ihr auf, dass einer der Geschrumpften sich etwa bis zur Hüfte aus seiner Parzelle gezogen hatte und gerade Anstalten machte, sich über den Rand nach draußen zu hieven. Sie lächelte kurz liebevoll über seine eher ungeschickten Bewegungen und beschloss dann, ihm da raus zu helfen – wenn auch nicht ganz so, wie er sich das wahrscheinlich vorgestellt hatte.

***

Unter größten Mühen hatte Lars sich gerade ein weiteres Mal nach oben gestemmt, während sich das scharfe Plastik der Umrandung seiner Parzelle weiter tief in seine schweißnassen Handflächen bohrte. Allerdings war sein Adrenalinspiegel inzwischen derart hoch, dass er die Schmerzen, die sein verzweifelter Überlebenskampf seinem bereits völlig überstrapazierten Körper bereitete, gar nicht richtig wahrnahm. Keuchend drückte er sich mit aller Kraft weiter nach oben, bis er etwa bis zur Hüfte aus seiner Parzelle herausragte, doch in diesem Augenblick merkte er, wie das riesige weibliche Gesäß, das vor ihm aufragte wie eine bizarre Klippe, sich leicht von der Tischfläche hob und dann zu seinem Entsetzen von ihm wegdrehte.

Erneut kroch blanke Angst in ihm hoch, und fast schon instinktiv blickte er nach oben wie eine Maus, der einige Momente zu spät auffiel, dass sie ins Sichtfeld einer Katze geraten war. Sein Blick wanderte an Sabrinas eng anliegender blauer Jeans entlang über ihren weichen Bauch, dessen sanfte, kaum merkliche Fettpolsterung im Bereich ihres Bauchnabels ganz leicht durch ihr weißes Top gegen die silberne Umrandung ihrer eleganten Gürtelschnalle drückte. Noch weiter darüber spannte es sich wie ein riesiges Laken über die Hügel ihrer vollen Brüste, die sanft und kaum merklich hin und her wackelten, als die Riesin sich in diesem Moment über die Box beugte und den Geschrumpften darin einen tiefen Einblick in ihr freizügiges Dekolleté bot. Dann traf sich sein Blick direkt mit dem von Sabrinas klaren, blauen Augen, und Lars war klar, dass die Riesin ihn direkt ansah. Dadurch, dass er als der einzige Geschrumpfte in der Box halb aus seiner Parzelle ragte, hatte er ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen, wenn auch nicht so, wie er sich das gedacht hatte. Doch er begriff, dass Flucht jetzt keine Option mehr war und er die einzige Chance, die sich nun bot, nutzen musste.

„Frau Krämer! Ich bin es!“ Brüllte Lars mit aller übrigen Kraft zu der lächelnden Riesin hinauf, die in diesem Moment ihre Hand nach ihm ausstreckte. „Ich bin es! Lars…“

Noch ehe er seinen Satz beenden konnte, wurde er zwischen dem Daumen und Zeigefinger von Sabrinas rechter Hand eingeklemmt, die ihm, obwohl die junge Frau eigentlich sehr behutsam zugriff, sämtliche Luft aus dem winzigen Körper drückte. Verzweifelt schnappte er im überraschend festen Griff ihrer gepflegten Finger nach Luft, während nun seine primitivsten Überlebensinstinkte seinen Verstand überwältigten und er unkontrolliert um sich trat.

Für einen Augenblick flog er hoch zum schönen Gesicht und den weichen Lippen der enormen jungen Frau und Lars bereitete sich bereits darauf vor, dass Sabrina ihren riesigen Mund öffnete und ihn hineinwarf. Doch dann wurde sie offenbar etwas von ihrer Kollegin gefragt, woraufhin sie ihn ein klein wenig absenkte und über ihrem tiefen Ausschnitt baumeln ließ, während sie kurz überlegte und nach einer Antwort suchte.

Während Lars weiter um sich trat und den Griff der riesigen Finger um sich herum ein wenig zu lockern versuchte, sah er, wie die andere Riesin direkt in die Parzelle hinter seinem eigenen ehemaligen Gefängnis griff und einen Geschrumpften heraushob, der ihm trotz der relativ großen Entfernung zwischen ihnen vage bekannt vorkam. Dann musste er entsetzt feststellen, dass es sich um seinen Kollegen Andreas handelte, auch wenn dieser in dem Overall und ohne seine dicke Brille sehr anders aussah.

Wie in Zeitlupe musste Lars mitansehen, wie Andreas von der Riesin, einer ebenfalls sehr attraktiven jungen Frau mit langen braunen Haaren und tiefbraunen Augen, nach oben gehoben wurde und dann kurz zappelnd vor ihren weichen Lippen baumelte, ehe sie den Kopf leicht nach hinten legte, ihren Mund öffnete und ihn beiläufig hineinfallen ließ. Einige Sekunden wurde er noch in ihrem Mund herumgeschoben, dann erklang wieder das furchtbare nasse Glucksen, als die Frau seinen Kollegen lebendigen Leibes verschluckte.

***

Sabrina hatte den Geschrumpften gerade aus seiner Parzelle gehoben und war schon dabei, ihn in ihren Mund zu werfen, als Jenni sich plötzlich erkundigte, ob sie vielleicht Lust hätte, mit ihr und ein paar weiteren Kollegen zu einem Konzert eines recht bekannten britischen Musikers zu gehen, das in ein paar Wochen im Stadtpark stattfinden sollte. Langsam senkte sie den winzigen Mann wieder etwas ab und kratzte sich mit dem Zeigefinger der anderen Hand kurz an der Stirn, während sie über das Angebot nachdachte.

„Was genau ist das nochmal fürn Tag? Samstag?“ Fragte sie dann.

„Genau.“ Antwortete Jenni und ließ den Winzling in ihrer Hand in ihren Mund fallen, bevor sie ihn einige Augenblicke später verschluckte. Dass dieser gestern noch ein relativ erfolgreicher Unternehmensberater und Kollege des Geschrumpften gewesen war, der gerade etwa eine Handbreite über Sabrinas Brüsten baumelte, war ihr dabei weder bewusst noch hätte es sie auch nur für einen Moment interessiert.

„Da muss ich nochmal mit Alex reden, ich weiß nicht, ob er da vielleicht auch schon was vorhatte.“ Erklärte Sabrina. „Ich glaube aber, das war das andere Wochenende. Ist das okay, wenn ich dich am Wochenende nochmal anrufe?“

„Na klar.“ Nickte Jenni und schluckte noch einmal, da der Geschrumpfte in ihrer Speiseröhre nicht ganz so glatt hinunterrutschte und ein etwas unangenehmes Druckgefühl hinter ihren großen, weichen Brüsten auslöste. Zusätzlich klopfte sie sich noch einmal leicht gegen das Brustbein, wodurch sich das lästige Gefühl endlich komplett löste und der Kleine endgültig den Rest des Weges in ihren wartenden Magen glitt. „Marcel und Vanessa sind sich auch noch nicht ganz sicher, also kein Stress. Nur bis Ende nächster Woche wär es gut, wenn ich Bescheid wüsste, sonst wird’s schwieriger, Karten zu kriegen.“

„Klar.“ Antwortete Sabrina und hob den Geschrumpften in ihrer Hand wieder zu ihrem Mund.

„Also dann.“ Sagte Jennifer mit einem kurzen Blick auf die Uhr über der Tür. „Ich geh dann noch mal was weiterarbeiten. Macht’s dir was aus, wenn ich mir noch ein paar von denen hier mitnehme?“ Fragte sie dann und blickte verstohlen auf die Box.

„Bedien dich.“ Erklärte Sabrina mit einer ausladenden Bewegung ihrer linken Hand, ehe sie dann den immer noch zwischen den Fingern ihrer Rechten zappelnden Winzling beiläufig zwischen ihre sanften Lippen schob, kurz zwischen diesen festklemmte und schließlich mit einem knappen Schlürfen in ihren Mund saugte.

***

Nachdem Andreas von der brünetten Riesin hinuntergeschluckt worden war, hatte Lars wieder all seine Aufmerksamkeit auf Sabrina gelenkt und schrie verzweifelt an ihr hinauf, in der Hoffnung, doch noch irgendwie mit ihr Kontakt aufzunehmen, bevor sie ihn aufaß.

„Frau Krämer! Ich bin es! Bitte helfen Sie mir!“ Brüllte er immer wieder mit zunehmender Hysterie in der Stimme, doch seinen winzigen Lungen gelang es nicht, genug Schall zu erzeugen, als dass dieser riesige Mensch ihn hören konnte. Die um ein vielfaches lauteren und mächtigeren Stimmen der sich unterhaltenden Riesinnen taten ihr Übriges, um seine verzweifelten Hilferufe ungehört verhallen zu lassen.

Plötzlich hob Sabrina ihn vor ihre Lippen, zwischen denen er bereits andeutungsweise die Kanten ihrer riesigen, weißen Zähne sehen konnte. Ein warmer, feuchter Wind wehte ihm aus dem gigantischen Mund entgegen, als Sabrina noch einmal etwas auf eine Frage ihrer Kollegin antwortete, dann wurde er mit einer schwungvollen Bewegung gegen die warmen, feuchten Lippen gedrückt und fand sich unversehens bis zur Hüfte im Mund der Riesin wieder.

Kreischend trat und schlug er wieder um sich, während sich die Lippen um seinen Oberkörper legten, ehe Sabrina ihn einige Augenblicke später vollkommen mühelos in ihren Mund saugte. Unmittelbar darauf fand sich Lars auf der gigantischen Zunge der Riesin wieder, während sein Körper durch die ständigen Bewegungen um ihn herum schnell mit einem dicken Film von heißem und dickflüssigem Speichel überzogen wurde. Hektisch versuchte er, die klebrige Spucke zumindest aus seinem Gesicht zu wischen, um nicht darin zu ersticken, was ihm aber nur sehr bedingt gelang. Hustend und keuchend blickte er in Richtung der einzigen verbliebenen Lichtquelle, wo jenseits der perfekten weißen Zahnreihen und sanften Lippen noch vage die Konturen der Außenwelt auszumachen waren. Dann wurde die Mundhöhle in völlige Dunkelheit geworfen, als sich die Lippen der jungen Frau schlagartig schlossen.

Für einen Moment hallten nur seine angestrengten, panischen Atemzüge durch die Mundhöhle der Riesin, ehe Lars langsam hin und her geschoben wurde, als Sabrina seinen Geschmack auskostete. Völlig hilflos den Bewegungen der riesigen Muskeln um ihn herum ausgeliefert, blieb ihm nichts anderes übrig, als weiter den klebrigen und zunehmend in seinen Augen brennenden Speichel aus dem Gesicht zu wischen, während er nach Luft schnappte. Schließlich ließen die Bewegungen etwas nach, sodass es Lars gelang, sich auf den Bauch zu drehen und mit den Händen auf der glitschigen Zunge etwas abzustützen. Noch während er allerdings versuchte, sich in der drückend schwülen Finsternis zu orientieren, merkte er, wie er langsam nach vorne rutschte, direkt in Richtung eines noch etwas dunkleren Bereichs der riesigen Höhle, aus dem ihm der heiße, nasse Atem der Riesin entgegen wehte.

„Nein!“ Kreischte Lars, als ihn ein Schauer durchfuhr. „Bitte nicht! Sabrina, iss mich ni….“

Seine letzten Worte endeten in einem erstickten Gurgeln, als er von einer Welle aus Speichel erfasst und nach vorne gerissen wurde, ehe er mit einem letzten Schrei der Verzweiflung an den Mandeln vorbeiglitt und mit einem Glucksen in die Speiseröhre gedrückt wurde, als Sabrina ihn verschluckte.

***

Sabrina setzte sich wieder an ihren Schreibtisch und schluckte. Dann blickte sie mit einem etwas verwunderten Gesichtsausdruck auf, als sie meinte, entfernt ihren Namen zu hören.

„Hast du was gesagt?“ Fragte sie stirnrunzelnd in Richtung ihrer Kollegin, die sich mit einem glücklichen Lächeln gerade einige Geschrumpfte auf die linke Hand schaufelte.

„Hä? Was? Ich?“ Fragte Jennifer verdutzt und deutete mit ihrem rechten Zeigefinger auf sich selbst, um ihre Frage noch weiter zu unterstreichen. „Ne.“

„Komisch.“ Antwortete Sabrina, überlegte kurz noch, was das Geräusch gewesen sein könnte, und zuckte dann mit den Schultern. „Ich dachte, ich hätte was gehört.“

„War vielleicht was von draußen.“ Erklärte Jenni nachdenklich, öffnete dann auf einmal die Tür und steckte den Kopf hinaus. „Ihr stört Frau Krämer beim Arbeiten!“ Rief sie nicht ganz ernst gemeint in Richtung einiger verwunderter Kollegen, die um einen der Kopierer unmittelbar neben der Tür standen und sich miteinander unterhielten.

„Stimmt gar nicht!“ Rief Sabrina etwas peinlich berührt hinterher, bevor sie Jennifer einen spielerisch vorwurfsvollen Blick zuwarf. „Boah Jenni, du bist echt peinlich manchmal.“

„Ich weiß.“ Antwortete ihre Kollegin kichernd und zwinkerte ihr verschmitzt zu, ehe sie sich daran machte, aus der Tür zu gehen. „Also dann. Ich wünsch euch beiden schon einmal viel Spaß heute Abend – du rufst mich dann einfach am Wochenende mal an?“

„Mache ich.“ Sagte Sabrina lächelnd. „Und danke. Schönes Wochenende.“

„Dir auch. Ciao!“ Gab ihre Kollegin zurück und schloss dann behutsam wieder die Tür hinter sich, bevor sie mit den Geschrumpften in ihrer linken Hand an ihren Tisch ging.

Müde streckte sich Sabrina und gähnte leise, während sie einen flüchtigen Blick auf die Uhr warf. Nur noch ein paar Stunden, bis sie in ihr wohlverdientes Wochenende gehen konnte. Das würde sie auch noch irgendwie hinkriegen. Dann beugte sie sich wieder über die Dokumente auf ihrem Schreibtisch, fischte noch einen Geschrumpften aus der Box und schnippte ihn beiläufig in ihren Mund, während sie eine weitere Anmerkung für ihre Chefin an den Seitenrand schrieb. Während sie den Winzling gelangweilt durch ihren Mund schob, gelang es diesem, sie mit einem winzigen Tritt in ihre Wange leicht zu piksen. In einem Anflug von Ärger und Überraschung verzog Sabrina das Gesicht, dann schubste sie ihn mit ihrer Zunge auf einen ihrer hinteren Backenzähne und biss langsam zu. Ein kurzer Schrei hallte durch ihre Mundhöhle, dann verebbte er jäh in einem leisen Knirschen und Sabrina spürte, wie dem aufmüpfigen Geschrumpften seine gerechte Strafe widerfuhr, als er zwischen ihren Zähnen zerplatzte. Da Sabrina den leicht metallischen Geschmack von Blut, der sich nun schnell in ihrem Mund ausbreitete, jedoch nicht so sehr mochte, griff sie schnell nach ihrem Glas und spülte die zermalmten Reste mit einem tiefen Schluck Wasser hinunter. Dann las sie noch das Dokument vor sich zu Ende, ehe sie ein weiteres Mal aufstand und es mit einigen anderen Unterlagen in das Regal neben der Tür zum Büro von Frau Thiele einsortierte.

***

Tief in ihrem Körper war Lars derweil mit dem Kopf voran durch ihre Speiseröhre gewandert, wobei ihn die kräftigen peristaltischen Bewegungen, die ihn immer tiefer in das Verdauungssystem der Riesin schoben, so stark zusammendrückten, dass er das Gefühl hatte, als ob ihm alle Knochen gleichzeitig gebrochen würden. Zudem fiel ihm in der furchtbar stickigen und immer nur heißer werdenden Luft das Atmen zunehmend schwer, von dem warmen, klebrigen Schleim, in den sein ganzer Körper gehüllt war, ganz zu schweigen. Um sich herum hörte er die mächtigen, aber ruhigen Atemzüge von Sabrinas gigantischen Lungen und das regelmäßige, dumpfe Pochen ihres Herzens, das ihm signalisierte, dass er gerade durch den Brustkorb der Riesin wanderte. Je tiefer er rutschte, desto stärker wurde auch das wesentlich bedrohlicher klingende Gluckern, Schmatzen und Blubbern aus dem tieferen Verdauungstrakt, auf den er sich unaufhaltsam zubewegte.

Schließlich schob die Peristaltik Lars durch einen ganz besonders engen Muskelring, der ihm wieder alle Atemluft aus den Lungen presste und unter dessen furchtbarem Druck ein lautes, unheilvolles Knacken durch seinen Brustkorb ging, begleitet vom stechenden Schmerz einer angebrochenen Rippe. Dann wurde er mit einem nassen, schmatzenden Geräusch in die warme, feuchte und stickige Dunkelheit von Sabrinas Magen geschleudert. Für einige Momente fand er sich im freien Fall durch ein tiefes Nichts wieder, während dem sich sein vor Schmerzen pochender Körper unwillkürlich auf die Seite drehte, ehe er mit einem nassen Platschen in einer dickflüssigen, neben Magensäften auch aufdringlich nach gekochten Eiern und diversen anderen Salatzutaten stinkenden Pampe landete.

Keuchend und schwer atmend ruderte Lars mit seinen Armen und Beinen, während er in dem noch nicht ganz verdauten Speisebrei zu versinken drohte – dass die Brühe aus Wasser und zerkautem Salatresten auch zahlreiche seiner teilweise oder vollständig verdauten Kollegen beinhaltete, versuchte er dabei so gut wie möglich zu verdrängen. Schnell wurde ihm allerdings klar, dass er mit seinem Gezappel sein Absinken nur noch weiter beschleunigte. In der dünnen, sauren Luft nach jedem noch so kleinen, schmerzhaft brennenden Atemzug ringend, legte Lars sich vorsichtig nach hinten, bis er auf dem morastigen Brei zu treiben schien und sein unvermeidlich näher rückendes Ende zumindest um einige Momente hinausgezögert war. Zwar war ihm unterbewusst klar, dass er sein Leiden damit eigentlich nur noch unnötig verlängerte, doch sein Überlebenstrieb zwang ihn dazu, sich bis zur letzten Sekunde gegen das, was nun mit ihm geschehen würde, zu wehren. Um sich herum hörte er aus der Dunkelheit das Brodeln hochkonzentrierter Magensäure, nur noch übertönt von dem Gurgeln und Gluckern des gigantischen Verdauungssystems, in dem er nun gefangen war. Dazu kamen noch das deutlich gedämpfte, aber nach wie vor gut hörbare Atmen der Lungen und der pochende Herzschlag der Riesin, die ihn gegessen hatte und jetzt lebendig verdauen würde.

Als ihm die Wirklichkeit seiner Situation gänzlich klar wurde, begann Lars leise zu schluchzen. Sabrina hatte ihn einfach aufgegessen, und fast genauso schlimm war, dass auch sie gar nicht wusste, wer da gerade in ihrem Magen lag – noch würde sie es je erfahren. Im Lauf der nächsten Stunden würde sie ihn einfach verdauen wie all die anderen Nahrungsmittel, die sie in ihrem Leben schon gegessen hatte und noch essen würde. Sein ganzes Leben, all die Höhen und Tiefen, alle Mühen, Hoffnungen und Träume waren nun reduziert worden auf diesen einen Augenblick, in dem er sein menschliches Dasein hinter sich ließ und nichts mehr war als ein Stück Essen im Bauch einer jungen Frau. Nachdem er in absehbarer Zeit das Bewusstsein verlieren würde, würde sich sein Körper unter der kombinierten Einwirkung der peristaltischen Bewegungen und der Verdauungssäfte in seine einzelnen chemischen Bestandteile auflösen. Diese würde Sabrinas Körper dann je nach Bedarf in Energie umwandeln oder in den Fettpolstern in ihren vollen Brüsten, ihrem Bauch oder ihrem Gesäß und ihren Oberschenkeln abspeichern. Und das, was ihr Verdauungssystem von ihm nicht verwerten konnte, würde dann morgen in ihrer Toilette landen und einfach in die Kanalisation gespült werden.

Weit über sich hörte Lars wieder das feuchte Schmatzen der sich öffnenden Cardia, auf das ein lautes Platschen folgte, als die zerkauten Überreste des soeben gegessenen Geschrumpften mit einem Schwall Wasser in Sabrinas Magen landeten. Mühevoll rang Lars sich noch einen weiteren Atemzug ab, der noch weniger Sauerstoff enthielt als der letzte und wie Feuer in seinen Lungen brannte. Der Magen befand sich im vollen Verdauungsmodus und selbst die stickige, feuchte Luft bestand zunehmend nur noch aus einem sauren, brennenden Nebel.

***

Draußen verspeiste die Riesin, die ihn aufgegessen hatte, im Laufe der nächsten Zeit auch die übrigen Geschrumpften, wobei sie den letzten wieder einmal zusammen mit einem weiteren tiefen Schluck aus ihrem Wasserglas hinunterspülte. Anschließend reckte sie gähnend ihre Gliedmaßen und setzte sich wieder in eine etwas bequemere Haltung um, wobei der Inhalt ihres gut gefüllten Magens neu verteilt wurde und sich einige der mit den winzigen Menschen verschluckten Luft nach oben durch ihre Speiseröhre bewegte. Manierlich dämpfte Sabrina das zufriedene, feuchte Rülpsen mit den gut manikürten Fingern ihrer rechten Hand ab und warf die geleerte Box achtlos in den Mülleimer neben ihrem Schreibtisch.

Eine Weile arbeitete sie mit voller Konzentration weiter, dann öffnete sich abermals die Tür zum Büro und Frau Thiele trat herein, allerdings mit einem deutlich entspannter wirkenden Gesichtsausdruck als dem, mit der sie vor ein paar Stunden hinausgegangen war.

Freundlich lächelnd blickte Sabrina auf. „Hallo, Frau Thiele.“ Dann legte sie mit einer leicht fragenden Miene den Kopf zur Seite. „Ist der Termin gut gelaufen?“

„Sehr gut.“ Antworte ihre Chefin mit einem breiten Grinsen. „Ich habe ein sehr langes und gutes Gespräch mit Herrn Neumann geführt, und wir beide denken, dass wir mit den Personalumstrukturierungen bei Reinhold & Becker und dem neuen Vertragstext in Zukunft wieder gut zusammenarbeiten werden können.“

„Das ist ja wunderbar.“ Antwortete Sabrina strahlend, nicht nur, weil sie sich genuin für ihre hart arbeitende Chefin freute, sondern weil das auch deutlich weniger Arbeit für sie selbst in der nächsten Woche bedeutete.

„Ja, da geht es gleich etwas stressfreier ins Wochenende.“ Fuhr Frau Thiele fort und blickte sich dann forschend auf dem Schreibtisch ihrer Sekretärin um. „Sie haben ihr Essen bekommen?“ Erkundigte sie sich dann.

„Oh ja, vielen Dank.“ Gab Sabrina mit einem demonstrativen Klopfen auf ihren Bauch zurück. „Das war wirklich sehr lecker, vielen Dank nochmal.“

„Keine Ursache.“ Erwiderte Frau Thiele und lächelte dann etwas verschmitzt, als sie die leere Box zwischen einigen zerknüllten Papieren und Verpackungen im Mülleimer ihrer Sekretärin sah. „Hervorragend. Dann ist diese Sache endlich gegessen.“

Sabrina lächelte unschuldig und beugte sich dann wieder über ihre Unterlagen, ohne dass ihr dabei bewusst war, wie wörtlich ihre Chefin diese Aussage gemeint hatte und dass die besagten ‚Personalumstruktierungen‘ gerade in ihrem Magen zum Abschluss gebracht wurden.

„Ach, wissen Sie was, Frau Krämer?“ Fügte Frau Thiele hinzu, als sie schon halb durch die zweite Tür in ihr Büro gegangen war und sich zu Sabrina umdrehte. „Gehen Sie heute eine Stunde früher nach Hause; ich gebe Ihnen Ihre Pause wieder.“

„Sind Sie sicher?“ Fragte Sabrina überrascht.

„Ja, um den restlichen Kram kümmere ich mich einfach selbst. Sie haben schon mehr für mich getan als sie glauben.“ Sagte sie wohlwollend und mit einem weiteren leichten Grinsen.

„Vielen Dank.“ Erwiderte Sabrina zunächst betont höflich und ballte dann triumphierend die Faust, als Frau Thiele in ihrem Büro verschwunden war und die Tür hinter sich geschlossen hatte. Heute war anscheinend ihr Glückstag.

***

In den dunklen Tiefen ihres gluckernd vor sich hin arbeitenden Magens war Sabrinas Rülpser das letzte gewesen, was Lars in seinem kurzen Leben gehört und gespürt hatte, ehe er kurz darauf das Bewusstsein verloren hatte. Somit bekam er auch das Gespräch zwischen ihr und der kurz darauf zurückgekehrten Frau Thiele nicht mehr mit – allerdings hätte ihm dies auch nur noch bestätigt, was er ohnehin schon geahnt hatte, nämlich dass diese in der Tat hinter seinem würdelosen Ende im Verdauungstrakt von Frau Krämer stand. In der Folgezeit wurde sein geschundener Körper unter dem Einfluss der Peristaltik immer wieder mit dem amorphen Speisebrei und den verdauten Resten seiner Kollegen vermengt, bis er schließlich in die unteren Bereiche von Sabrinas Magen rutschte und sich langsam in der immer stärker werdenden Säure aufzulösen begann.

Als sich die Riesin etwa eine Stunde später endgültig von ihrem Schreibtisch erhob und einige der von ihr bearbeiteten Unterlagen zu ihrer Chefin brachte, ehe sie dann ihre Sachen zusammenpackte und aus der Tür ging, bestand alles, was einmal Lars gewesen war, nur noch aus einer vage menschenähnlichen Form innerhalb des fest zusammengedrückten Speisebreis. Doch auch diese Form löste sich nun unter den Bewegungen des riesigen Körpers der jungen Frau zunehmend auf, als sie sich kurz von ihren Kollegen verabschiedete und dann das Büro verließ. Und als Sabrina mit sanft in ihrem engen Top auf und ab wippenden Brüsten über den Bahnsteig zu einer einfahrenden Straßenbahn eilte, wurden auch die letzten zusammenhängenden Teile von Lars‘ ehemaligem Körper auseinandergeschoben und mit einem nassen Schlürfen durch den Pylorus in ihren Zwölffingerdarm gesaugt.

***

Sabrina bedankte sich kurz bei einer aussteigenden Gruppe von Schülern, die ihr die Türen der Straßenbahn aufhielten, dann schob sie sich an einer im Eingangsbereich der Bahn stehenden Gruppe plaudernder Touristen vorbei und ließ sich auf einen der freien Sitzplätze fallen. Während sie nun einige Stationen mit der Bahn fuhr, schrieb sie auf ihrem Handy ein paar Nachrichten mit Alex hin und her – in erster Linie, um noch einmal zu klären, wo und wann genau sie sich gleich treffen wollten. Als sie ihre Zielhaltestelle erreichte, stieg sie aus und ging noch einige Dutzend Meter zu ihrer Wohnung, wo sie sich erst einmal unter die Dusche stellte. Während das frische Wasser über die weichen Rundungen ihres schönen Körpers wanderte, drang ein leises Gluckern aus ihrem Bauch, als die von ihr am Mittag gegessenen und inzwischen fast schon wieder vergessenen Geschrumpften durch Sabrinas Darm wanderten, was sie aber gar nicht weiter zur Kenntnis nahm.

Nach ihrer erfrischenden Dusche machte sie sich noch ein wenig frisch und sah dann auf der Wohnzimmercouch etwas fern, bevor sie sich am frühen Abend erhob und noch einmal umzog. Als Kleidung für den Abend entschied sie sich für ein sommerliches, elegantes Kleid und luftige, hochhackige Schuhe, die ihren perfekten, runden Hintern noch weiter betonten. Dann schwang sie sich ihre Handtasche um und ging nach draußen, wo sie wieder in eine Straßenbahn stieg und ins Stadtzentrum fuhr.

An der Haltestelle in der Nähe des Marunomi, einem der bekanntesten Sushi-Restaurants in der Stadt, wurde sie von Alex abgeholt, einem durchtrainierten jungen Sportlehrer an einer der städtischen Realschulen, den sie vor inzwischen fast einem Jahr in einem Club kennengelernt hatte. Von den Geschrumpften, die sie am Mittag gegessen hatte, befand sich in ihrem Magen mittlerweile nichts mehr außer einem einzelnen, winzig kleinen Knochen, der einmal Teil von Lars gewesen war und sich etwas in einer Magenfalte verfangen hatte, wo sich im Laufe des weiteren Abends zerkauter Reis, Fisch und Seetang über ihm auftürmten. Weiter unten wanderten derweil die inzwischen völlig in Nährstoffe aufgebrochenen Überreste der verdauten Geschrumpften durch ihren Darm, wo sie in den Blutkreislauf resorbiert und ihrer neuen Funktion als Teile von Sabrinas Körper zugeführt wurden.

Zur Begeisterung seiner Freundin hatte Alex für den Kinoabend eine etwas schnulzige amerikanische Romanze ausgewählt, während der sich Sabrina behaglich an ihn kuschelte und sie immer wieder leidenschaftliche Küsse austauschten. Als er sie am späten Abend vor die Tür ihres Wohnhauses begleitet hatte, umarmte sie ihn noch einmal innig und lud ihn dann nach oben zu sich ein. Dort angekommen fielen sie fast sofort in ihr Bett, wo sie zunächst noch eine Weile liebevoll miteinander schmusten und sich küssten, ehe ihre Berührungen noch intimer wurden und sie schließlich miteinander schliefen.

Während Sabrinas große Brüste durch die rhythmischen Bewegungen während des Aktes auf und ab wippten und ihr Körper schließlich unter den Wellen eines intensiven Orgasmus erbebte, wurden große Teile von dem, was vor nicht einmal 12 Stunden noch Lars und seine Kollegen gewesen waren, in den Fettpolstern eben dieser Brüste sowie an ihrem Bauch und ihrem prallen Gesäß integriert, während der Rest durch die Tiefen ihrer Gedärme auf die letzte Station der Reise zutrieb. Als beide gekommen waren, rollte Sabrina sich mit einem befriedigten und entspannten Lächeln von ihrem Freund auf die Seite und kuschelte noch eine Weile innig mit ihm, ehe die beiden irgendwann gegen zwei Uhr nachts eingeschlafen waren.

Am nächsten Morgen wurde Sabrina von einem angenehmen Geruch aus der Küche geweckt, den sie nach einigen Momenten als das süße Aroma frischer Pfannkuchen identifizierte. Mit einem müden Lächeln rollte sie sich auf den Rücken und strich sich noch immer etwas verschlafen über ihren weichen Bauch, aus dem ein hungriges Knurren klang. Einige Momente lag sie einfach da, dann entwich ein leiser Furz zwischen ihren Pobacken, der sie daran erinnerte, dass es Zeit für ihren morgendlichen Toilettengang war. Schwungvoll erhob sie sich, doch bevor sie zum Badezimmer ging, schlenderte sie noch schnell in die Küche zu ihrem Freund. Als sie bemerkte, dass Alex sich voll und ganz auf die Pfannkuchen in der Pfanne konzentrierte, schlich sie sich vorsichtig an und kniff ihm dann liebevoll in den Hintern. Ein wenig überrascht drehte er sich zu seiner Freundin um, dann umarmten und küssten sie sich noch einmal, ehe Alexander mit einem gutmütigen Kichern den Kopf zurückzog.

„Was?“ Fragte Sabrina verwundert und machte einen Schmollmund.

„Deine Haare.“ Erklärte ihr Freund kichernd, während Sabrina sich hektisch umblickte und dann ihr schwaches Spiegelbild im Fenster ihres Ofens erblickte.

„Ach du…“ Begann sie und unterbrach sich selbst, als sie erkannte, dass ihre blonden Haare tatsächlich in alle nur denkbaren Richtungen abstanden. Sie sah aus wie eine Vogelscheuche.

„Geh erstmal duschen, das hier dauert eh noch etwas.“ Sagte Alexander lachend.

„Danke.“ Sagte Sabrina seufzend und küsste ihn dann noch einmal kurz und liebevoll auf die Wange. „Bist ein Schatz.“

Dann schlurfte sie noch immer etwas verschlafen ins Badezimmer und schloss die Tür hinter sich ab, ehe sie sich auf den Sitz der Kloschüssel setzte und ihren Schließmuskel entspannte. Dass mit dem folgenden Stuhlgang auch die wenigen unverdaulichen Überreste der gestern von ihr verspeisten Geschrumpften ihren Körper wieder verließen und mit einem Platschen in die Toilettenschüssel fielen, ging ihr zu keinem Zeitpunkt durch den Kopf, auch dann nicht, als sie sich beiläufig sauber machte und dann das Papier hinterherwarf. Ohne sich weiter irgendetwas dabei zu denken, betätigte sie die Spülung und schickte die Reste der Winzlinge, bestehend vor allem aus tief in ihrem Kot eingebetteten, von der Magensäure halb zerfressenen Knochen, auf den Weg in die städtische Kanalisation.

Entspannt stieg sie in die Dusche und summte einen Sommerhit aus dem Radio vor sich hin, während sie behutsam ihren perfekten, weiblichen Körper wusch, der die Geschrumpften von gestern inzwischen vollständig in sich aufgenommen hatte. Als sie damit fertig war, trocknete sie sich ab, machte sich etwas hübsch und ging in das Schlafzimmer, wo sie sich noch schnell eine luftige Shorts und ein T-Shirt anzog. Dann ging Sabrina, immer noch leise und entspannt vor sich hin summend, zurück in die Küche, um zusammen mit ihrem Freund zu frühstücken.


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